
Die aktuellen Hexenjagden in Ghana
Bildvortrag von Felix Riedel, M.A. (Ethnologe)
Während der letzten 100 Jahre sind weltweit vermutlich mehr Menschen durch Hexenjagden ermordet worden als durch die historischen Hexenjagden im Europa der Renaissance und des Barock. In vielen Gebieten treffen Anklagen alte Frauen, in anderen Männer oder Kinder. Sie werden beschuldigt, durch spirituelle Aktivität Tod, Krankheiten, Unfälle, Arbeitslosigkeit oder Armut zu verursachen.
Auch in Ghana sind sie in bestimmten Regionen und Dörfern anzutreffen und fast immer Teil größerer lokaler oder regionaler Konflikte. Die beteiligten Akteure – Verwandte, Erdpriester, Kirchen, Nichtregierungsorganisatoren, Staat – haben unterschiedliche Strategien im Umgang mit Hexereianklagen, Gewalt und der darauf folgenden prekären Situation der Exilierten entwickelt.