Die Opfer von Gewalt mahnen uns
Nach einem von zwei Weltkriegen und zahlreichen weiteren bewaffneten Konflikten geprägten Jahrhundert bestimmen auch zu Beginn des neuen Jahrtausends gewalttätige Formen der Konfliktaustragung das Geschehen in Krisen zwischen Staaten, ethnischen Gruppen und innergesellschaftlichen Auseinandersetzungen. Die Weiterentwicklung des internationalen Rechts, zunehmende wirtschaftliche Verflechtungen und neue Kommunikationstechniken haben nicht verhindern können, dass immer noch unendlich viel Leid über Menschen gebracht wird, weil traditionelle Formen direkter und indirekter Gewalt als gesellschaftlich gebilligte Mittel zur Konfliktlösung eingesetzt werden.
Die Opfer bewaffneter Konflikte mahnen uns, einen Beitrag zur Entwicklung ziviler Gesellschaften zu leisten, die sich ziviler Methoden der Konfliktlösung, der Konfliktvermeidung und der Friedensstiftung bedienen.
Ebenso wie die Anwendung von Gewalt Tradition hat, können auch gewaltfreie Methoden der Konfliktbewältigung auf eine lange Geschichte verweisen. Der verstärkte Einsatz gewaltfreier Konfliktlösungsmethoden setzt aber Wissen über ihre Methoden und ihre Anwendungsmöglickeiten voraus. Ein entsprechender Paradigmenwechsel ist nur zu erreichen, wenn Notwendigkeit und Machbarkeit in das Bewusstsein handelnder Menschen und ihrer Institutionen dringt.
Es reicht nicht, Gewalt als Methode der Auseinandersetzung zwischen Menschen, Gruppen und Staaten zu ächten, sondern sie muss vielmehr durch eine neue Kultur der Gewaltfreiheit im Denken und Handeln überwunden werden…
(Auszug aus der Präambel der Stiftung)