„Hexenjagdflüchtlinge“ in Ghana
Die Klaus Jensen Stiftung unterstützte mehrere Jahre finanziell und ideell die ghanaische Nichtregierungsorganisation „Witch-hunt Victims-Empowerment Projekt (WHVEP) in ihrem Engagement für sogenannte „Hexenjagdflüchtlinge“. Ausgelöst wurde die Unterstützung durch die Beschäftigung mit Hexenprozessen des 17. Jahrhunderts in Trier durch den damaligen Oberbürgermeister der Stadt, Klaus Jensen, der in einem symbolischen Akt die damals verfolgten und getöteten Opfer rehabilitierte und eine Gedenktafel an das Simeonstift neben der Porta Nigra anbringen ließ. Der Ethnologie-Professor Michael Schönhuth, Vorstandsmitglied der Stiftung, wies danach auf die aktuelle Dimension von Hexenjagden weltweit, aber auch konkret in Ghana hin. Schönhuth hatte sich in den vergangenen Jahren vor Ort wissenschaftlich mit dem Thema befasst. Nach einem Vortrag des Marburger Ethnologen Felix Riedel in Trier über das Projekt des WHVEP entschloss sich die Stiftung, deren Arbeit zu unterstützen und nach dem Gedenken an die Opfer vergangener Jahrhunderte heutige Verfolgte zu unterstützen.
Die Projektförderung durch die Stiftung ermöglichte humanitäre und sozialpädagogische Maßnahmen in mehreren Asylen für Hexenjagdflüchtlinge im Norden Ghanas. Akute Hilfe für die Flüchtlinge nach ihrer Flucht, der Aufbau lokaler Ökonomien um den Lebensunterhalt zu sichern und medizinische Hilfe wurde ebenso geleistet wie Reintegrationsmaßnahmen in die Herkunftsdörfer und Aufklärungskampagnen durch Workshops mit lokalen Autoritäten wie Chiefs, Polizisten und Lokalpolitikern. Betroffene selbst führten in Dörfern Theaterstücke auf, um auf das Problem von Hexereianklagen aufmerksam zu machen und den Aberglauben abzubauen.